Deep Fakes, Desinformation, Polarisierung – auf der einen Seite. Rasante Fortschritte in Wissenschaft, Forschung, Medizin – auf der anderen. Digitale Technologien verändern unsere Gesellschaft grundlegend. KI ist längst Teil unseres Alltags, die großen Player sitzen im Silicon Valley.
Genau dort beobachtet Richard Gutjahr seit Längerem eine Gegenbewegung: Menschen steigen bewusst aus. Offline-Zeiten, analoges Miteinander – alles wieder wichtiger.
In seinem Vortrag auf unserem Event mit der Digitalen Woche hat Gutjahr sehr klar gemacht, worum es geht: Die manipulativen Seiten der digitalen Entwicklung nicht einfach hinnehmen. Wach bleiben. Nicht alles mitmachen. Und schon gar nicht die eigenen Daten verschenken, damit daraus KI-Systeme trainiert werden, die wir nicht mehr kontrollieren können.
Gleichzeitig: Die Technologie ist da – und bietet enormes Potenzial. Wegschauen bringt nichts. „Machen Sie sich auf den Weg. Probieren Sie aus, lernen Sie“, rief Gutjahr im InnoPier auf, „wann im Leben haben wir schon die Chance, gemeinsam mit allen anderen ganz von vorn anzufangen?“
Anhand von Taylor Swift zeigt er, wie der Spagat aussehen kann: Streaming und Social Media auf der einen Seite, echte Begegnungen, Konzerte, Nähe auf der anderen. Vertrauen entsteht offline.
Für Gutjahr ist dieses Vertrauen die neue Währung. Persönliche Beziehungen, direkte Gespräche – fast wie früher in der Salon-Kultur – gewinnen wieder an Bedeutung. „Das erleben auch wir in den Gesprächen mit unseren Kontakten und Partnern in San Francisco und im Valley“, bestätigte TBA-Vorständin Kristin Asmussen, „Verschiedene Perspektiven betrachten zu können, hilft enorm dabei, Situationen besser einschätzen zu können. “
Und genau darum ging’s dann auch im Anschluss: Austausch. Persönlich. Mit Blick über Kiel.
